Geschichte


Der FC Blau Weiss Holtrup - Gründung, Geschichte und Erfolge


 Vereinsgeschichte 1954 - 2004


Im Jahr 1954 wurden zur Gründung eines Fußballvereins in der Gemeinde Holtrup alle Interessenten und Freunde des runden Leders in das Gasthaus Albus eingeladen. Es waren 21 begeisterte Fußballfreunde erschienen. Als Alterspräsident wurde Otto Koslowski ernannt, der anschließend die Wahl des Vorstandes vornahm.



Es wurden folgende Personen gewählt: 1. Vorsitzender Willi Steffen, Spartenleiter Günter Kleemeier, Schriftführer Klaus Bauer, und als Kassenverwalter Heinz Bruse.

Die erste Handlung des neuen Vorstandes war es, dem Verein den Namen FC Blau-Weiß Holtrup zu geben. Ferner wurden sofort einige Mitglieder mit der Ausarbeitung der Satzung beauftragt.

Da dem Verein keine Umkleidekabinen und finanzielle Mittel zur Verfügung standen, wurde dieses erst von unserem Vereinswirt Willi Albus geregelt. Um den Sportplatz bespielbar zu machen, forderte man alle Mitglieder dazu auf, kostenlos und freizeitopfernd daran mitzuarbeiten.

Der Spielbetrieb wurde mit einer 1. Mannschaft begonnen und verlief recht verheißungsvoll. Es wurden zum Teil zweistellige Siege errungen. Im Jahr 1956 gelang der Aufstieg in die 2. Kreisklasse. Eine Reservemannschaft nimmt seit 1959 an den Meisterschaftsspielen teil.

Zwischenzeitlich änderte sich das Bild des Vorstandes und es wurde Hans Salb zum 1. Vorsitzenden gewählt, der wiederum nach zwei Jahren von Günter Kleemeier abgelöst wurde.

Die 1. Mannschaft schaffte 1964, 10 Jahre nach Vereinsgründung, in einem unvergesslichen Endspurt in der Rückrunde den Aufstieg in die 1. Kreisklasse. Im Endspiel um die Meisterschaft der 2. Kreisklasse wurde Lahde in einem begeisternden Spiel mit 5 : 1 Toren besiegt. Konnte diese Mannschaft 1966 noch ihre Spielklasse erhalten, so musste man 1967 als drittletzter der Tabelle den Abstieg in Kauf nehmen.

Unter dem neuen Vorsitzenden Hilmar Netz schaffte sie 1970 nach zweimaligem Anlauf den erneuten Wiederaufstieg in die 1. Kreisklasse. Leider musste man jedoch im darauffolgenden Jahr abermals absteigen.

Inzwischen war der Sportplatz für den Spielbetrieb nicht mehr geeignet. 1969 wurde vom damaligen Bürgermeister Heinrich Vauth und seinen Gemeindemitgliedern der Bau eines neuen Sportplatzes am Schloßberg mit Umkleidekabinen geplant und 1972 mit dem Bau begonnen. Um einen Zuschuss vom Land NRW zu bekommen, musste ein Tennenplatz (Aschenplatz) gebaut werden, auch die Größe des Sportheimes wurde vorgeschrieben.

Daraufhin konnte der gesamte Spielbetrieb nur auswärts durchgeführt werden, und alle Spieler und Zuschauer hatten zwei schwere Jahre zu überstehen.

Am Freitag, dem 17. Mai 1974, fand dann die langersehnte Übergabe der neuen Platzanlage durch die Stadt Porta Westfalica statt.
Damit konnte der FC Blau-Weiß Holtrup nach zweijähriger Gastspielzeit in Möllbergen und Costedt seine Heimspiele wieder auf der neuen Sportplatzanlage in Holtrup austragen. Dadurch blieb der erhoffte Aufschwung nicht aus und der Verein erreichte in den darauffolgenden drei Jahren immer einen Platz in der Spitzengruppe.

So musste man in Entscheidungsspielen auf neutralen Plätzen um den Aufstieg in die Kreisliga A zweimal mit hängenden Köpfen den Rasen als Verlierer verlassen.

FC Blau-Weiß Holtrup - TuS Ovenstädt              0 : 4 in Minden Weserstadion
FC Blau-Weiß Holtrup - VfR Barkhausen            2 : 4 in Holzhausen-Porta

Leider konnte unser 1. Vorsitzender Willi Hauf, der sein Amt einige Jahre erfolgreich durchführte, aus beruflichen Gründen sich nicht zur Wiederwahl stellen. In den nächsten drei Jahren führte Horst Steinmann den Verein. Danach wurde Willi Hauf erneut zum 1. Vorsitzenden gewählt.

Ein besonderer Abschnitt des FC Holtrup war der Bau einer Flutlichtanlage in den Jahren 1976/77. Hier war der große Einsatz des Sportkameraden Günter Bruse besonders zu würdigen, der als Fachmann die Berechnungen und Kostenvoranschläge erstellte. Aber auch der Eigeninitiative der FC-Sportler sollte ein Dankeschön nicht verwehrt bleiben. Somit blieben für die Stadt nur die reinen Materialkosten für die Lampen in Höhe von ca. 19.000,- DM.

Höhepunkt des Jahres 1979, dem 25-jährigen Bestehen des Vereins war das Freundschaftsspiel am 2. Dezember gegen die Bundesligamannschaft Hertha BSC Berlin. Vor über 1000 Zuschauern siegte die große Hertha mit 13 : 1 Toren. Die Holtruper Delegation und die Mannschaft konnten mit den Gästen aus Berlin bei einem gemütlichen Abend zahlreiche Erfahrungen austauschen.

Anfang der 80er-Jahre wurde eine Damenmannschaft ins Leben gerufen. Sie wurde von Bernd Bressel trainiert. So nahmen jetzt drei Senioren- und eine Damenmannschaft am Spielbetrieb teil.

Im Jahr 1983 wurde Matthias Schirmer zum 1. Vorsitzenden gewählt. Aufgrund seiner langjährigen Verdienste für den Verein wurde Willi Hauf Ehrenvorsitzender des FC Holtrup.

Als neuer Trainer wurde für die nächsten Jahre der langjährige Jugendtrainer Gerhard Eisele für die 1. Seniorenmannschaft verpflichtet.

Das 30. Jahr des Vereinsbestehens, 1984, war in sportlicher Hinsicht sehr erfolgreich. Die 2. Mannschaft konnte schon frühzeitig den Aufstieg unter Trainer Kurt Steinmann in die Kreisliga B-Süd feiern. Die 1. Mannschaft musste für den Aufstieg etwas härter kämpfen. Nach einem Entscheidungsspiel in Kleinenbremen gegen den VfR Barkhausen, das mit 2 : 1 gewonnen wurde, war der Traum erfüllt und nach sechs Jahren der Wiederaufstieg in die Kreisliga A geschafft. Außerdem gewann die 1. Mannschaft 1985 erstmals die Feldstadtmeisterschaft der Stadt Porta Westfalica.

Am 3. Juni 1988 fand der erste Spatenstich für die Erweiterung des Sportheimes statt. In den nächsten zwei Jahren soll das Sportheim in Eigenleistung der Sportkameraden fertiggestellt werden.

Nach dem Abstieg der 2. Mannschaft 1988 in die Kreisliga C musste leider die 1. Mannschaft 1989 ebenfalls den Weg nach unten in die Kreisliga B-Süd antreten. Dafür wurde man allerdings 1988 und 1989 Feldstadtmeister der Stadt Porta Westfalica.

In dem darauffolgenden Spieljahr wurde die 1. Mannschaft mit fünf Spielern aus der A-Jugend aufgefrischt und hatte einen Altersdurchschnitt von 22 Jahren. Unter dem neuen Trainer Christian Hoffmann schaffte diese junge Truppe in der Saison 1991/92 mit sagenhaften 55 : 1 Punkten und 99 : 15 Toren den erneuten Aufstieg in die Kreisliga A. Unvergessen bleibt dabei das Kopf an Kopf Rennen zwischen Holtrup und Dehme bis zum letzten Spieltag und das schöne Lied: Holtrup ist jetzt Meister, Dehme ist nur zweiter, Rehme gar nur dritter, oh wie ist das bitter.

Ein weiterer großer Höhepunkt in der Vereinsgeschichte war die Einweihung des neuen Sportheimes am 18. Januar 1991. Bürgermeister Heinrich Schäfer erwähnte besonders die tatkräftige Eigenleistung der Mitglieder von 5200 Stunden. In Anwesenheit aller örtlichen Vereine wurde dem 1. Vorsitzenden Matthias Schirmer der Schlüssel für das neue Sportheim überreicht. Er war zusammen mit Peter Klaus, Manfred Büsching und Architekt Manfred Jochens für die Organisation des Erweiterungsbaues zuständig. Für Matthias Schirmer war dies ein guter Abschluss seiner Amtszeit als 1. Vorsitzender.

Als sein Nachfolger wurde Peter Klaus von der Versammlung am 1. Februar 1991 einstimmig gewählt. 2. Vorsitzender und Manager der 1. Mannschaft bleibt Ralf-Peter Ludwigs.

Mit Vertretern des Kreises, der Stadt, der befreundeten Vereine und allen Mitgliedern und Fans des FC Blau-Weiß Holtrup wurde 1994 das 40-jährige Vereinsjubiläum im Festzelt am Sportplatz zu einer unvergesslichen Feier.

In der Zeit 1995, als sich keiner für das Amt des 1. Vorsitzenden zur Verfügung stellte, übernahm Willi Hauf zum 3. Mal diese Verantwortung.

Nach über 30 Jahren beendete Gerhard Rose 1995 seine aktive Schiedsrichter Karriere. Er pfiff in dieser sehr langen Zeit ohne Skandale und Spruchkammerverhandlungen ununterbrochen nur für den FC Holtrup. Eine tolle Leistung, danke »Tulpe«!

1996 konnte der Vorstand den Nutzungsvertrag der Sportanlage in Holtrup nach zähen Verhandlungen mit der Stadt Porta Westfalica abschließen.

Als Rentner übernahm Günter Bruse auf der Jahreshauptversammlung im Januar 1997 das Amt des 1. Vorsitzenden.

Im März 1997 wurde vom Vorstand ein schriftlicher Antrag auf Umbau des Aschenplatzes auf Rasenspielfläche der Stadt Porta Westfalica übergeben. Im gleichen Jahr konnten noch zwei Angebote und eine Aufstellung mit Eigenleistungen zur Ermittlung der Umbaukosten der Stadt übergeben werden. Auf der Jahreshauptversammlung im Januar 1998 hatte der Vorstand die mündliche Zusage der Stadt, dass der Umbau im Herbst beginnen soll. Ein Dank geht an Willi Edler, der sich für die Finanzierung eingesetzt hat.

Helga und Günter Kleemeier haben aus Altersgründen die Verantwortung für die Sportanlage im Dezember 1997 abgegeben. Der Vorsitzende bedankte sich für 20 Jahre zuverlässige Arbeit.

Der Spielbetrieb fand während des Umbaus für 2 Jahre in Vennebeck statt. Der FC Holtrup hat in dieser schwierigen Zeit Wolfgang Poock viel zu verdanken, der in der Saison 1997/98 die 1. Mannschaft mit einem kleinen Kader übernahm, als kein Trainer zur Verfügung stand. Er führte die Mannschaft auch in der schwierigen Zeit des Sportplatzumbaus nach sportlichen und menschlichen Gesichtspunkten, dass keine Unruhe im Verein aufkam.

In Holtrup hat man sich jetzt für Andreas Degner als Spielertrainer entschieden, um den Mannschaftskader zu ergänzen.

Der Firma Sportstättenbau Heiler wurde am 23. Juni 1998 der Auftrag zum Rasenplatzumbau erteilt. Mit dieser Firma hatte man einen zuverlässigen Partner gewonnen. Die Arbeiten wurden termingerecht Anfang September 1998 begonnen und Ende September1998 abgeschlossen.

Hurra, hurra, der Rasenplatz ist endlich da! Hier geht ein besonderer Dank an Günter Bruse, denn nur durch seinen unermüdlichen Einsatz konnte im August 1999 die Rasenplatzeinweihung auf unserer Sportwerbewoche stattfinden.

Um den neuen Rasenplatz zu entlasten wurde ein Trainingsplatz und ein Ballfangzaun auf der Ostseite auf eigene Kosten im Juni 2000 fertiggestellt. Hierfür geht ein Dankeschön an Hermann David, der für dieses Projekt über die Hälfte der Gelder bei Sponsoren besorgte. Ferner bedankt sich der Verein bei den heimischen Firmen für Sachleistungen und beim Verein örtlicher Landwirte für den kostenlosen Transport von Kies und Sand.

Erstmals in der Vereinsgeschichte konnte unser Geschäftsführer Dieter Florstedt für die Saison 1999/2000 den Fairnesspokal des Fußballkreises Minden in Empfang nehmen. Hierfür ein besonderer Dank an allen Spielern für ihr sportliches Verhalten.

Mit dem neuen Rasenplatz kam auch der sportliche Erfolg wieder zurück, und die 1. Mannschaft schaffte im Jahr 2000 den Wiederaufstieg in die Kreisliga A und gewann die Feldstadtmeisterschaft.

Nach 4 Jahren sehr erfolgreicher Amtszeit erklärte Günter Bruse aus Altersgründen seinen Rücktritt, und mit Matthias Schirmer wurde im Jahr 2001 ein altbekannter »Hase« wieder zum 1. Vorsitzenden gewählt.

Mit einer tollen Moral und großer Kameradschaft aller Spieler wurde das Jahr 2001 in sportlicher Hinsicht das erfolgreichste in der Vereinsgeschichte. Die 2. Mannschaft schaffte unter Trainer Lothar Bruse nach hartem Kampf den Aufstieg in die Kreisliga B-Süd. Den Aufstieg von 2000 gerade verarbeitet, spielte sich die 1. Mannschaft den Zuschauern mit attraktiven Fußball so in die Herzen, dass mit einer unglaublichen Begeisterung in Holtrup im darauffolgenden Jahr gleich wieder die Meisterschaft in der Kreisliga A erkämpft wurde.

Damit war der große Clou gelungen und der Doppelaufstieg beider Seniorenmannschaften geschafft. In der langen Vereinsgeschichte des FC Holtrup heißt es das erste Mal seit 47 Jahren, Bezirksliga - wir kommen.

Aber auch bei allen sportlichen Erfolgen wurden beim FC Blau-Weiß Holtrup die Arbeiten am Sportplatzgelände nie vergessen. So wurden unter Regie von Lothar Bruse und Gerhard Eisele der Drahtzaun zum Wald von 120 Meter Länge bearbeitet und alle Eisenpfähle neu einbetoniert, sowie ein zweiter Ballfangzaun am Trainingsplatz fertiggestellt. An dieser Stelle auch ein herzliches Dankeschön an allen freiwilligen Helfern.

Konnte die 1. Mannschaft 2002 als Neuling der Bezirksliga im letzten Meisterschaftsspiel gegen den Bünder SV mit einem 2 : 1 Sieg den Klassenerhalt noch sichern, so musste man im darauffolgenden Jahr den Abstieg in Kauf nehmen. Die 2. Mannschaft konnte mit einem Mittelfeldplatz ihre Klasse erhalten, und wurde außerdem 2002 und 2003 Hallenstadtmeister und im Jahr 2003 Feldstadtmeister der Reservemannschaften.

Im Jubiläumsjahr des FC Blau-Weiß Holtrup steht unsere 1. Mannschaft fünf Spieltage vor Serienschluss für alle Fans und Vereinsverantwortlichen überraschend auf Platz in der Kreisliga A. „Wir müssen nicht unbedingt aufsteigen, aber wehren uns natürlich nicht dagegen. Das würde keine Mannschaft in Deutschland machen," so ein Zitat von Spielertrainer Andreas Degner. Die 2. Mannschaft muss noch ein paar Punkte gegen den Abstieg sammeln, um den Klassenerhalt in der Kreisliga B-Süd zu sichern.

Der gesamte Vorstand, alle Mitglieder und Freunde werden auch weiterhin dafür sorgen, dass unser Verein, der FC Blau-Weiß Holtrup e. V., mit sportlichem Erfolg und guter Kameradschaft in eine beruhigende Zukunft gehen kann.


(Quelle: Jubiläumsheft FC Blau Weiss Holtrup 1954 - 2004)

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